Biologisch! Logisch?

Biologische Abbaubarkeit vs Kompostierbarkeit und weitere Begriffe

Bei der Verwendung des Begriffes “Biologische Abbaubarkeit” im Allgemeinen, kommt es immer wieder zu Verwechslungen mit dem Begriff “Kompostierbarkeit”. Deshalb möchten wir hier in diesem Beitrag näher darauf eingehen.

 

Von biologischer Abbaubarkeit spricht man, wenn Stoffe biologisch, also durch Lebewesen (Pilze und Bakterien) oder deren Enzyme zersetzt werden. Idealerweise verläuft dieser Vorgang bis zur vollständigen Zersetzung in anorganische Stoffe wie z.B. Kohlendioxid, Sauerstoff, Ammoniak bzw. Methan.

Auch industriell hergestellte Chemikalien können biologisch abbaubar sein, wenn sie aus der Umwelt entfernt und mineralisiert werden.

Der Abbau selbst ist abhängig von den chemischen Stoffen oder Materialien die abgebaut werden sollen, aber auch die Abbau-Umgebung spielt dabei eine entscheidende Rolle in der Zersetzung des Stoffes. Allerdings ist kein genauer Zeitraum definiert indem der Stoff abgebaut werden muss. Selbst Stoffe wie Holz, Baumwolle und Kork sind vollständig biologisch abbaubar, nur dauert es bei diesen Materialien wesentlich länger.

 

Von Kompostierbarkeit spricht man, wenn organisches Material möglichst rückstandslos in Kompost umgewandelt wird. In diesem Prozeß spielen vor allem Bakterien und Pilze eine entscheidende Rolle.

Es wird großen Wert darauf gelegt, dass das kompostierbare Material wenn möglich keine Schadstoffe und Störstoffgehalte beinhaltet, die nicht abbaubar bzw. als Material nutzbar sind.

Von kompostierbaren Material spricht man vor allem dann, wenn mindestens 90 % des Materials innerhalb von 6 Monaten (in einer industriellen Kompostieranlage!) abgebaut werden können.

Um ein Produkt als kompostierbar geltend zu machen wurden Normen festgelegt, die festlegen welche Voraussetzungen dieses Produkt haben muss um ein bestimmtes Zertifikat zu bekommen.

Welche verschiedenen Zertifikate es gibt, erfahren Sie im nächsten Abschnitt.

EN 13432

Dies in eine gängige Zertifizierung und befassr sich mit der Kompostierbarkeit von Verpackungen und wie sich diese bei optimalen Bedingungen in der Kompostieranlage verhält. Diese Norm legt die biologische Abbaubarkeit fest, in welche Teile sich ein Produkt spalten muss, die Auswirkungen auf den biologischen Behandlungsprozeß sowie die Qualität des entstandenen Kompost. Wenn sie genaueres darüber erfahren mächten, lesen Sie in folgendem Link nach:

http://www.bioplastics.ch/EN-13432.pdf

TÜV Austria

Tüv Austria ist ein unabhängig internationales Unternehmen welches Biokunststoff zertifiziert. Dies trägt dazu bei die Qualität von Produkten und Leistungen zu verbessern.

Im folgenden Link können sie mehr über TÜV Austria und seine Aufgaben erfahren:

http://www.tuv-at.be/fileadmin/user_upload/docs/Brochures_Leaflets/Broschuere_OK_compost_DE.pdf

OK compost

Mit diesem Zertifikat werden Produkte gekennzeichnet, die aus biobasierten Werkstoffen bestehen oder biologisch abbaubar sind. Zertifiziert werden unter anderen Plastikbeutel, Folien und diverse Verpackungen, meist für Lebensmittel.

Biobasierte Kunststoffe

Sind Kunststoffe die auf natürlichen Rohstoffen basieren (Norm: EN 16575) z.B: PLA-Kunststoff (Basis: Zucker) Solche Materialien sind nicht immer biologisch abbaubar oder kompostierbar. „Biobasiert“ bezieht sich auf die Herkunft des Materials.

D2W

Ist ein Stoff der bei erdölbasierten Kunststoffen hinzugefügt wird um diese abbaubar zu machen (Oxo-abbaubarer Kunststoff). Solche Kunststoffe können wiederverwendet werden und auch für Lebensmittel verwendet werden. Er entspricht internationalen Standards und enthält keine giftigen Beimengungen, auch entsteht kein Mikroplastik.

 

Welche verschiedenen BIO-Kunststoffe gibt es?

Alle Bio-Kunststoffe werden einer genauen Prüfung unterzogen.

Biobasierte Kunststoffe

Haben die gleichen Eigenschaften wie herkömmliche Kunststoffe (PE, PET, PVC). Kommen meist in Verpackungen vor.

Biologisch abbaubare Kunststoffe

Werden unter bestimmten Bedingungen von Mikroorganismen in Wasser, Kohlendioxid oder Methan und Biomasse abgebaut. Es gibt Biokunststoffe deren Inhaltsstoffe aus erneuerbaren Komponenten bestehen und Kunststoffe denen biologisch abbaubare Zusatzstoffe beigemengt werden, um den biologischen Abbau zu beschleunigen. Sie werden vor allem in der Landwirtschaft und Gartenbau, und bei Nahrungsmittelverpackung verwendet.

Werden unter bestimmten Bedingungen von Mikroorganismen in Wasser, Kohlendioxis oder Methan und Biomasse abgebaut. Es gibt Biokunststoffe deren Inhaltsstoffe aus erneuerbaren Komponenten bestehen und Kunststoffe denen biologisch abbaubare Zusatzstoffe beigemengt werden um den biologischen Abbau zu beschleunigen. 

 

Link zu biologisch abbaubaren Mulchfolien

Link zu biologisch abbaubaren Sackerln